Brüssel. Die vom Europaparlament vorgeschlagene Verlängerung des Mutterschutzes auf 20 Wochen bei vollem Lohnausgleich stößt bei den EU-Familienministern auf massiven Widerstand. Für Deutschland entstünden dadurch Mehrkosten von 1,2 Milliarden Euro, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Wie fast alle ihrer Amtskollegen nannte sie die Forderung des Europaparlaments überzogen. Die bestehenden Regeln hätten sich gut bewährt; die neuen Vorschläge seien weder für den Gesundheitsschutz noch für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz nötig, so Schröder.

In Deutschland gilt derzeit ein Mutterschutz von 14 Wochen. In allen anderen EU-Staaten außer Malta und Schweden dauert der Mutterschutz länger. Nicht überall aber wird über die ganze Dauer hinweg das Einkommen weiterbezahlt. Weiterverhandelt werden soll nach dem Willen der belgischen EU-Präsidentschaft nun auf Grundlage der Vorschläge der Brüsseler Kommission. Diese hatte eine Verlängerung auf 18 Wochen vorgeschlagen.