Außenminister wirbt in Bagdad für Wirtschaftskooperation

Bagdad. Der Irak kann auf weitere deutsche Hilfe beim Wiederaufbau des Landes zählen. Bei einem Blitzbesuch in Bagdad bot Außenminister Guido Westerwelle "engste Partnerschaft" mit Deutschland an. Zugleich warb er um Aufträge für die deutsche Wirtschaft. Siebeneinhalb Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein wurde auch ein Investitionsschutzabkommen unterzeichnet.

Aus Sorge vor einem Anschlag fand der Besuch unter strengem Polizeischutz statt. Zusätzlich wurden Bagdad-Experten einer privaten Sicherheitsfirma eingesetzt. Zudem waren die Reisepläne bis zur letzten Minute geheim gehalten worden. Westerwelle ist der erste westliche Außenminister, der seit den irakischen Parlamentswahlen im März zu Besuch war. Seither steht das Land praktisch ohne Regierung da. Der FDP-Chef rief dazu auf, nun bald ein Kabinett zu formen, in dem alle wichtigen Volks- und Religionsgruppen vertreten sind. Politische Stabilität sei "Voraussetzung dafür, dass es mehr Sicherheit gibt". "Und mehr Sicherheit ist Voraussetzung dafür, dass mehr investiert wird." Westerwelle kam am Sonnabend mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zusammen, traf sich aber auch mit anderen führenden Politikern.