Cancún. Halbzeit beim Klimagipfel in Cancún. Jetzt reisen die Minister zur entscheidenden Runde an. Noch gehen die Einschätzungen weit auseinander, ob ein Erfolg erzielt werden kann. Allerdings sind die Delegierten aus den Umweltministerien aus aller Welt einen kleinen Schritt vorangekommen. Sie legten am Wochenende einen überarbeiteten Entwurf für den geplanten Klima-Fonds vor.

Die Industrieländer hatten beim Klimagipfel im vergangenen Jahr in Kopenhagen ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar versprochen, um Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Aus dem Fonds sollen umweltschonende Technologien und Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel finanziert werden.

Insgesamt kamen die Verhandlungen jedoch nur schleppend voran. In langen Beratungen hinter verschlossenen Türen hatten die Arbeitsgruppen in der vergangenen Woche Vorschläge erarbeitet, die auf die Zustimmung der Minister am kommenden Freitag warten. "Was hier passieren muss, ist, dass Länder Kompromisse finden, die für beide Seiten gleichermaßen komfortabel oder unkomfortabel sind", sagte Uno-Klima-Chefin Christiana Figueres am Wochenende.

Nur 170 der 1300 Wörter in einem "Gemeinsame Vision" genannten zweiseitigen Papier wurde von allen Delegierten akzeptiert - ein Zeichen dafür, wie viel Arbeit noch vor den Ministern liegt. Besonders umstritten sind die Fragen der Reduktion von Treibhausgasen und der Transfer umweltschonender Technologien in Entwicklungsländer. Vom Klimawandel besonders bedrohte Länder wollen einen Anstieg der Durchschnittstemperatur von maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau festschreiben, zahlreiche Industriestaaten schlagen hingegen eine Obergrenze von zwei Grad Celsius vor.