Ahmadinedschad: Probleme bei Urananreicherung jetzt behoben

Teheran. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Schwierigkeiten mit der Computersteuerung von Zentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage Natans eingeräumt. "Sie konnten durch die Installation von Computerprogrammen bei einigen unserer Zentrifugen begrenzt Probleme verursachen", sagte Ahmadinedschad am Montag in Teheran. Auf was er sich mit seiner Aussage bezog, sagte er nicht. Die Probleme seien inzwischen behoben worden, weitere Schwierigkeiten seien nicht zu erwarten.

Im Iran hatte es seit dem Sommer immer wieder Probleme mit dem sogenannten Stuxnet-Virus gegeben. Es dringt in Systeme ein, die Industrieanlagen, Kraftwerke und auch Ölpipelines und -plattformen steuern, und soll solche Computersysteme nicht nur lahmlegen, sondern gezielt zerstören. Der Iran hatte aber bisher zurückgewiesen, dass Atomanlagen von dem Virus betroffen waren. Auch Ahmadinedschad benutzte nicht den Begriff Virus. Am vergangenen Dienstag war ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bekannt geworden, dem zufolge die iranischen Aktivitäten zur Urananreicherung in Natans im Zentrum des Landes im November an mindestens einem Tag komplett zum Erliegen gekommen waren. Die iranischen Behörden erklärten, dies sei wegen Wartungsarbeiten geschehen.

Das iranische Atomprogramm ist international umstritten. Zahlreiche Staaten befürchten, dass es dem Bau von Atomwaffen dienen soll, Teheran weist das zurück. Bei zwei Bombenanschlägen in Teheran wurden am Montag ein iranischer Atomforscher getötet und ein weiterer verletzt. Die Nachrichtenagenturen ISNA und Fars machten "Agenten der USA und Israels" für den Mord verantwortlich.