Rangun. Zehn Tage nach Ende ihres Hausarrests hat die birmanische Menschenrechtlerin Aung San Suu Kyi Besuch von ihrem jüngsten Sohn erhalten.

Beim ersten Wiedersehen seit zehn Jahren schloss die Friedensnobelpreisträgerin den 33 Jahre alten Kim Aris am Dienstag auf dem Flughafen in Rangun in ihre Arme. Sie sei "natürlich glücklich, sehr glücklich", sagte Suu Kyi zu Reportern. "Ich bin sehr froh. Ich kann zwei Wochen bleiben", sagte auch Aris, bevor er den Flughafen zusammen mit seiner Mutter verließ. Gemeinsam fuhren sie in das Haus der Oppositionspolitikerin, in dem sie bis zur ihrer Freilassung am 13. November siebeneinhalb Jahre unter Arrest verbracht hatte.

Mit Unterbrechungen war Suu Kyi in den vergangenen 21 Jahren insgesamt 15 Jahre eingesperrt. Aris, der britischer Staatsbürger ist, hatte das Visum bereits am 8. November in Bangkok beantragt. Erst am Montag hatten die birmanischen Behörden seiner Einreise zugestimmt. Bei der Ankunft auf dem Flughafen in Rangun zog der 33-Jährige demonstrativ sein Jackett aus, sodass der kämpfende Pfau auf seinen beiden Unterarmen - das Symbol der Oppositionspartei NLD seiner Mutter - zu sehen waren.