Mekka. Für die Gläubigen ist es ein einzigartiges spirituelles Erlebnis; für die Organisatoren eine einzigartige logistische Herausforderung: Fast drei Millionen Muslime aus aller Welt haben sich gestern nahe der heiligen Stadt Mekka in Saudi-Arabien auf den Weg zum rund 25 Kilometer entfernten Berg Arafat gemacht. Die Besteigung des Berges, wo der Prophet Mohammed vor fast 1400 Jahren seine letzte Predigt gehalten haben soll, ist Teil der Hadsch, der muslimischen Pilgerfahrt. Sie gehört zu den fünf Säulen des Islam - neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, dem Fasten und der Armensteuer - und sollte von jedem erwachsenen Muslim, ob Mann oder Frau, wenigstens einmal im Leben unternommen werden. Bei der diesjährigen Hadsch, die am Wochenende begonnen hatte, kommt zum ersten Mal eine hochmoderne Schnellbahn zum Einsatz, der "Zug der heiligen Stätten", der 70 000 Pilger pro Stunde von Mekka zum Berg Arafat und zurück transportieren kann.

Außer der Besteigung des Berges umfasst die Hadsch das Opferfest Eid al-Adha, die symbolische Steinigung des Teufels im Tal Mina, die siebenmalige Umrundung der würfelförmigen Kaaba in Mekka - der Geburtsstadt des Propheten - und das siebenmalige Beschreiten des Weges zwischen den Hügeln Safa und Marwa.