Rom. Mit dem Rücktritt von vier Kabinettsmitgliedern hat sich die Regierungskrise in Italien verschärft. Der ehemalige Vertraute von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, Gianfranco Fini, machte seine Drohung wahr und zog seine Gefolgsleute zurück: einen Minister, einen Vizeminister und zwei Staatssekretäre. Die Regierung stürzt damit zwar nicht, Berlusconi, zuletzt durch einen Sexskandal angeschlagen, wird jedoch weiter geschwächt. "Mit dem Abzug vollzieht sich Finis Verrat", sagte der Minister für Arbeit, Familie und Soziales, Maurizio Sacconi, aus Berlusconis Regierungspartei "Volk der Freiheit" (PdL). Fini war Ende Juli nach einem Streit mit Berlusconi aus der Regierung gedrängt worden. Es wird damit gerechnet, dass Berlusconi im Dezember die Vertrauensfrage stellt.