Athen/Paris. Die griechische Polizei hat eine weitere Paketbombe entdeckt, die an die französische Botschaft in Athen adressiert war. Pyrotechniker machten das Päckchen mit einer kontrollierten Explosion unschädlich, wie das griechische Fernsehen berichtete. Die Täter hatten als Absender das Erzbistum Athen angegeben.

Damit konnten die Behörden inzwischen insgesamt 14 explosive Sendungen sicherstellen - zwölf davon in Athen, eine in Bologna und eine weitere in der Poststelle des Bundeskanzleramtes in Berlin. Mindestens drei weitere verdächtige Pakete wurden bei einer Kurierfirma in Athens Vorstadt Markopoulo, vor einer Bank in Athen und dem Parlament entdeckt. Es stellte sich nach Rundfunkberichten jedoch heraus, dass die Päckchen harmlos waren.

Die beiden Tatverdächtigen, die am Montag im Zentrum von Athen festgenommen worden waren, kamen unterdessen in Untersuchungshaft. Die Fahndung nach weiteren Drahtziehern der Briefbombenserie läuft weiterhin auf Hochtouren. Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Polizei berichtete, wurden in den vergangenen zwei Tagen mehrere Wohnungen durchsucht - allerdings ohne Ergebnis.

In Frankreich sind nach Angaben des Innenministeriums zwei Terrorverdächtige festgenommen worden. Die Brüder würden verdächtigt, einen Anschlag in Frankreich geplant zu haben, sagte Innenminister Brice Hortefeux gestern dem Fernsehsender France-2. Sie wurden demnach am Mittwoch in einem Vorort von Paris aufgegriffen. Eine der Paketbomben aus dem Jemen, die vergangene Woche auf dem Weg in die USA abgefangen worden waren, befand sich offenbar kurz vor der Explosion. Der Sprengsatz sei nur 17 Minuten vor seiner geplanten Explosion entschärft worden, sagte der französische Innenminister Brice Hortefeux. Bei den Bomben handelte es sich um Computerdrucker, deren Tonerkartuschen mit dem nur schwer aufzuspürenden Sprengstoff PETN befüllt waren. Der örtlichen Polizei zufolge war der Drucker in Dubai über einen Stromkreis mit einer Handykarte verbunden - die Bombe hätte damit wahrscheinlich aus der Ferne über einen Anruf oder eine SMS gezündet werden können. Von einem Zeitzünder sprachen die Dubaier Behörden nicht.