Paris. Auch nach dem Votum des französischen Senats für die umstrittene Rentenreform bleibt die Lage in Frankreich angespannt. Jede vierte Tankstelle des Landes war am Sonntag ohne Benzin, wie der für soziale Angelegenheiten zuständige Berater von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, Raymond Soubie, sagte. Besonders im Nordwesten Frankreichs und in der Region um Paris gab es Probleme an den Tankstellen.

Die Proteste gegen die Rentenreform von Staatschef Sarkozy hatten sich in den vergangenen Tagen erheblich verschärft. Neben Demonstrationen auch von Schülern und Studenten, die teilweise eskalierten, blockierten Streikende die Ölraffinerien und zahlreiche Treibstofflager im Land.

Sarkozy erreicht laut einer Umfrage erstmals seit seinem Amtsantritt 2007 nur noch die Zustimmung von 29 Prozent der Bevölkerung. Die Zeitung "Le Journal du Dimanche" veröffentlichte eine Umfrage des Instituts Ifop, wonach 38 Prozent der Befragten "sehr unzufrieden" und 32 Prozent "ziemlich unzufrieden" mit der Leistung des Präsidenten sind. Demnach zeigten sich 24 Prozent "ziemlich zufrieden" und fünf Prozent "sehr zufrieden" mit Sarkozy. Es ist die niedrigste Zustimmungsrate, die das konservative Staatsoberhaupt in seiner Amtszeit je erhalten hat.