Amsterdam. Der Prozess gegen den niederländischen Islamgegner Geert Wilders wegen mutmaßlicher Hetze gegen Muslime ist geplatzt. Eine Berufungskammer gab am Freitag in Amsterdam einem Antrag des Angeklagten statt, seine Richter für befangen zu erklären. Nun müssen erst drei neue Richter berufen werden, ehe das 2009 eingeleitete Verfahren noch einmal von vorn beginnen kann. Ob und wann dies geschieht, war zunächst unklar. Ursprünglich war das Urteil für den 5. November erwartet worden.

"Ich frage mich, vor was für einem Zirkus ich hier eigentlich gelandet bin", schimpfte Wilders vor laufenden Kameras bei der Begründung des Befangenheitsantrags. Über seinen Rechtsanwalt Bram Moszkowicz machte er geltend, ein Mitglied des Gerichtshofes habe versucht, einen Islam-Experten zu beeinflussen, der in seinem Verfahren als Sachverständiger angehört werden sollte.