Brüssel. In Belgien haben sich die Fronten zwischen Flamen und Frankofonen wieder verhärtet. Damit ist auch mehr als vier Monate nach den Parlamentswahlen eine Regierungsbildung weiter nicht in Sicht ist: "Wir sind enttäuscht", sagte Elio Di Rupo, der Wahlsieger auf frankofoner Seite, zu den Vorschlägen von Bart De Wever, dem flämischen Wahlsieger.

De Wever von der Neu-Flämischen Allianz (NVA) hatte vorgeschlagen, Kompetenzen in den Bereichen Finanzen, Arbeit, Gesundheit und Justiz von der Bundesebene auf die Landesteile zu verlagern. Di Rupos Sozialistischer Partei (PS) gehen die Pläne zu weit. Im wohlhabenderen Flandern gibt es das Gefühl, die Frankofonen zum Beispiel über die Sozialversicherungen mit durchzuschleppen.