Im Prozess gegen den niederländischen Islamgegner Geert Wilders sind am Freitag Freisprüche von den schwerwiegendsten Vorwürfen nähergerückt.

Amsterdam. Seine umstrittenen Äußerungen über den Islam und den Koran könnten nicht als Anstachelung zum Hass gegen Muslime betrachtet werden, räumte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer ein. Entsprechend beantragte sie, Wilders auch von diesem Vorwurf freizusprechen. Wilders' Partei für die Freiheit (PVV) war als drittstärkste Kraft aus der niederländischen Parlamentswahl im Juni hervorgegangen. Die am Donnerstag eingesetzte niederländische Minderheitsregierung des rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte (VVD) kann nur mit ihrer Unterstützung regieren. Im Gegenzug hat Rutte zugestimmt, die Asylgesetzte zu verschärfen und den Nachzug der Familien von Einwanderern zu erschweren. Außerdem sollen Immigranten zukünftig die obligatorischen Integrationskurse selbst bezahlen. Darüber hinaus hat Rutte Ausgabenkürzungen zur Sanierung des Staatshaushalts angekündigt.

Anders als Wilders hält Rutte den Islam für eine Religion und nicht für eine "politische Ideologie". Der neue Regierungschef sagte: "Ich mache mir wegen des Islams keine Sorgen."