Jerusalem spricht von feindlichen Absichten des Präsidenten Irans

Jerusalem. Mit einem Besuch in der libanesischen Grenzregion hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad gestern Israel provoziert. Ahmadinedschad sprach am Nachmittag in der unweit der israelischen Grenze liegenden Ortschaft Bint Dschbeil vor rund 15 000 Anhängern. Er bezeichnete die Menschen der Region als "Volk des Widerstandes".

Die israelische Regierung und die Medien des jüdischen Staates zeigten sich alarmiert. "Ahmadinedschad nur einen Kilometer entfernt", titelte die Zeitung "Jediot Ahronot". Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums hatte den Besuch bereits am Mittwoch als "provokativ und destabilisierend" bezeichnet und Ahmadinedschad "feindliche Absichten" vorgeworfen. Auch die USA hatten den Iran davor gewarnt, die Spannungen im Libanon weiter anzuheizen.

Ahmadinedschad hatte Israel in der Vergangenheit vielfach provoziert, indem er den Holocaust infrage stellte und die Auslöschung des jüdischen Staates forderte. Das Dorf Bint Dschbeil war im Libanon-Krieg 2006 ein Schauplatz heftiger Gefechte zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee.

Der Iran unterstützt seit rund drei Jahrzehnten traditionell die libanesische Hisbollah-Miliz, die gegen Israel kämpft, im Libanon aber auch an der Regierung beteiligt ist.