Vater und Sohn Kim nehmen gemeinsam Huldigung entgegen

Pjöngjang. Auftritt mit Symbolwirkung: Zum 65. Gründungstag der kommunistischen Partei Nordkoreas hat Machthaber Kim Jong-il mit seinem Sohn und mutmaßlichen Nachfolger eine große Militärparade abgenommen. Das Staatsfernsehen zeigte am Sonntag, wie 20 000 Soldaten im Zentrum der Hauptstadt Pjöngjang an Kim und seinem zum General ernannten Sohn Kim Jong-un vorbeimarschierten.

Der Staatschef bekräftigte damit die künftige Rolle seines jüngsten, etwa 27 Jahre alten Sohnes, der erstmals vor knapp zwei Wochen bei einem Parteitreffen öffentlich aufgetreten war. Es war das erste Mal, dass die Bürger Pjöngjangs Kim Jong-un direkt zu Gesicht bekamen. Zudem konnten sich die Bürger der heruntergewirtschafteten, aber hochgerüsteten letzten stalinistischen Diktatur der Erde im Fernsehen ein Bild von ihm machen. Es war die erste Live-Übertragung eines öffentlichen Auftritts Kim Jong-uns.

In Südkorea starb unterdessen der prominente nordkoreanische Überläufer Hwang Jang-yop, 87 - vermutlich an einem Herzinfarkt. Hwang, der 1997 in den Süden geflüchtet war, hatte sich vom einstigen Chefideologen Nordkoreas zu einem scharfen Kritiker des Regimes um seinen ehemaligen Schüler Kim Jong-il gewandelt.