Wegen des Computer-Virus Stuxnet speist das erste iranische Atomkraftwerk Buschehr vermutlich erst im Januar 2011 Strom ins Netz ein.

Teheran. Das erste iranische Atomkraftwerk Buschehr wird frühestens im Januar und damit mit mehrmonatiger Verspätung Strom liefern.

Möglicherweise ist das eine Folge des weltweiten Computer-Virus Stuxnet , der am Wochenende Rechner in der Islamischen Republik befiel. Der Chef der Atomenergie-Organisation, Ali Akbar Salehi, hofft, dass der Reaktorkern spätestens bis Anfang November mit Brennstoff beladen sein werde „und das Herz von Buschehr dann schlagen wird“. Damit wird erst zwei oder drei Monate später Strom ins Netz eingespeist als zunächst geplant.

Im August hatte der Iran angekündigt, innerhalb von zwei bis drei Monaten 1000 Megawatt produzieren zu können und so 2,5 Prozent des landesweiten Strombedarfs abdecken zu können.

Wer hinter der Stuxnet-Attacke steckt, ist bislang nicht geklärt. Sicherheitsexperten zufolge könnte ein Staat den Angriff initiiert haben – spekuliert wird über Israel und die USA. In Diplomaten- und Sicherheitskreisen heißt es, westliche Regierungen und Israel würden in Sabotageakten einen Weg sehen, Irans Atomambitionen auszubremsen.

Ob das Virus Schaden angerichtet hat, ist unklar. Offiziellen Angaben zufolge wurden Rechner der Belegschaft befallen, die Haupt-Systeme seien jedoch verschont geblieben.