Berlin. Die Uno hat vor dem neuen Problem des sogenannten "Blutgolds" aus der Demokratischen Republik Kongo gewarnt. Ähnlich dem Phänomen der "Blutdiamanten", für die Rebellen in Sierra Leone im Gegenzug Waffen erhalten, würden im Kongo durch illegal abgebautes Gold und andere Metalle Aufständische finanziert, sagte der Uno-Experte Gregory Mthembu-Salter bei einer Edelmetallkonferenz in Berlin. Es gebe ein "hohes Risiko", dass sämtliches aus dem Land exportierte Gold "Blutgold" sei.

Die Goldindustrie kämpfe daher mit einem "enormen moralischen Desaster" und müsse sich zunächst einmal der Tatsache bewusst werden, dass es dieses Problem gebe, sagte Mthembu-Salter zu Beginn der zweitägigen Konferenz. Sollte nichts gegen dieses Phänomen unternommen werden, würde die Goldindustrie den "mörderischen Konflikt" in dem Land unterstützen und begünstigen, warnte der Uno-Experte die Industrievertreter.

Der zentralafrikanische Staat war erst kürzlich in den Fokus gerückt, als nach Uno-Angaben binnen vier Tagen Ende Juli und Anfang August im Osten des Landes mehr als 240 Frauen und Kinder vergewaltigt wurden.