Israels Präsident verteidigt Einsatz gegen Hilfsflotte. Türkei sagt Treffen ab

New York. Der israelische Präsident Schimon Peres hat eine Entschuldigung an die Türkei wegen des tödlichen Militäreinsatzes auf die Gaza-Hilfsflotte abgelehnt und damit ein geplantes Treffen mit dem türkischen Staatschef Abdullah Gül platzen lassen. Seit der Kommandoaktion im Mai, bei der neun türkische Aktivisten getötet wurden, haben die Beziehungen zwischen beiden Staaten einen Tiefpunkt erreicht. Peres sagte gestern in New York, er habe eine Einladung zur Clinton Global Initiative angenommen, an der auch Gül teilnimmt, und sich auf Anfrage des türkischen Präsidenten zu einem Treffen am Rande der Veranstaltung bereit erklärt. Anschließend habe Gül jedoch eine öffentliche Entschuldigung für den Einsatz gefordert. Gül machte für das Scheitern des Treffens Terminprobleme verantwortlich.

Israelische Soldaten hatten am 31. Mai einen internationalen Schiffskonvoi gestürmt, der die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollte. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warf Israel damals Staatsterrorismus vor. Zu einem Vorfall kam es am Montagabend an der israelisch-libanesischen Grenze. Israelische Soldaten beschossen überraschend einen libanesischen Stützpunkt. "Es gab keine Opfer", verlautete aus libanesischen Sicherheitskreisen.