Der Mitte-rechts-Koalition von Fredrik Reinfeldt fehlen zwei Stimmen im neuen Parlament

Stockholm. Die Mitte-rechts-Koalition um Schwedens konservativen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt hat die linken Parteien zum zweiten Mal bei Parlamentswahlen klar geschlagen, durch einen Erfolg der rechtspopulistischen Schwedendemokraten die absolute Mehrheit im Stockholmer Reichstag aber verloren. Dennoch kann Reinfeld mit seiner bisherigen Vier-Parteien-Koalition an der Spitze einer Minderheitsregierung im Amt bleiben.

Nach dem vorläufigen Endergebnis, das gestern am späten Abend feststand, schafften die islamkritischen und vor allem für massive Einschränkungen bei der Zuwanderung eintretenden Schwedendemokraten (SD) mit 5,7 Prozent erstmals den Sprung in den Reichstag. Die 20 Abgeordneten der Partei geben im neuen Parlament den Ausschlag für Mehrheiten. Reinfeldts konservative Partei kam zusammen mit der liberalen Volkspartei, dem Zentrum und den Christdemokraten auf 173 der 349 Sitze, die Sozialdemokraten zusammen mit den Grünen und der Linkspartei auf 156 Sitze.

Weder der Ministerpräsident noch seine sozialdemokratische Herausforderin Mona Sahlin wollen mit den Schwedendemokraten zusammenarbeiten. Reinfeldt könnte aber nur durch ein gemeinsames konstruktives Misstrauensvotum von Linksopposition und Schwedendemokraten gestürzt werden.

Laut Endergebnis erzielten die Sozialdemokraten mit 30,8 Prozent das schlechteste Ergebnis seit gut 100 Jahren und sind nur noch knapp stärkste Partei vor Reinfeldts Konservativen (29,9 Prozent).