Geforderter Kompromiss im Siedlungsstreit lässt weiter auf sich warten

Ramallah/Kairo. Bei den Nahost-Friedensverhandlungen setzt US-Außenministerin Hillary Clinton Israel und die Palästinenser weiter unter Druck. "Wir alle - angeführt von (US-)Präsident (Barack) Obama - sind sehr entschlossen zu Fortschritten in Richtung einer Friedensvereinbarung durch direkte Verhandlungen", sagte Clinton. Diese Verhandlungen sollten "zu einem unabhängigen und souveränen Palästinenserstaat führen, der den Bestrebungen des palästinensischen Volkes entspricht".

Die US-Regierung will die Friedensgespräche mit einem Kompromissvorschlag vor dem Scheitern bewahren. Dieser sieht laut der arabischen Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" vor, dass Israel sein Ende September ablaufendes Moratorium für den Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland um drei Monate verlängert.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte in Brüssel ebenfalls eine Verlängerung des Baustopps. "Es muss jetzt alles unterlassen werden, was diese schwierigen Friedensgespräche noch schwieriger macht", sagte Westerwelle. Die Verhandlungsführer beider Seiten wollen in der kommenden Woche einen Termin für ein neues Spitzentreffen zwischen Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vereinbaren. Abbas hatte mit Netanjahu in Jerusalem die schwierigsten Probleme des Konflikts diskutiert.