Jerusalem. Radikale Palästinenser haben gestern den Süden Israels mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen. Israel reagierte mit einem Luftangriff auf einen Schmugglertunnel an der ägyptischen Grenze. Extremisten im Gazastreifen hatten bereits zuvor angekündigt, die Friedensverhandlungen mit Gewalt stören zu wollen.

Dessen ungeachtet haben bei der Fortsetzung der Gespräche mit US-Außenministerin Hillary Clinton Palästinenserpräsident Mahmut Abbas und der israelische Ministerpräsident angefangen über Kernfragen des Nahost-Konflikts zu sprechen. Dazu gehören die Grenzen eines künftigen Palästinenserstaates, die Zukunft Jerusalems, das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge sowie Sicherheitsgarantien für Israel. Clinton ist überzeugt, dass beide Seiten ernsthaft an einem Friedensabkommen interessiert seien. Sie appellierte an sie, den Glauben an den Frieden nicht zu verlieren.

Der Bau der Siedlungen im Westjordanland bleibt jedoch der wichtigste Streitpunkt. Bei den Gesprächen am Dienstag hatte Abbas angedroht die Verhandlungen abzubrechen, wenn Israel das Moratorium verlängere und weitere Siedlungen baue.

Obama zieht in Erwägung, sich in der kommenden Woche in Washington mit Abbas und Netanjahu zu treffen, wenn beide Seiten sich nicht auf einen Kompromiss einigen können.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte Israel auf, den Siedlungsbau zu stoppen.