Washington. US-Außenministerin Hillary Clinton hat mit ihrer Warnung vor einer Unterwanderung des mexikanischen Staats durch mächtige Drogensyndikate diplomatische Irritationen ausgelöst. "Diese Drogenkartelle zeigen immer mehr Anzeichen eines Aufstandes", sagte Clinton in Washington und verwies auf das historische Beispiel Kolumbiens. Der mittelamerikanische Staat brauche im Kampf gegen die Drogenkartelle mehr "institutionelle Kapazitäten gepaart mit dem politischen Willen", die Drogenbanden an ihrer Ausbreitung zu hindern.

Die mexikanische Regierung wies die Äußerungen Clintons umgehend zurück. "Wir teilen diese Ansicht nicht", sagte der Sprecher für nationale Sicherheit, Alejandro Poire, in Mexiko-Stadt. In Kolumbien seien einst mehr als 40 Prozent des Staatsgebietes durch Aufständische kontrolliert worden. Das sei mit Mexiko nicht zu vergleichen. Die Probleme beider Länder ähnelten sich höchstens insofern, als die Kriminellen "die enorme Nachfrage nach Drogen in den USA bedienen".

Inzwischen sind 50 000 Soldaten abgestellt, um die Polizei beim Vorgehen gegen die Banden zu unterstützen. Laut Regierung hat der Drogenkrieg seit 2006 mehr als 28 000 Menschen das Leben gekostet.