Hamburg. Fliegen sitzen auf dem Gesicht der einjährigen Zameera, die mit ihrer Familie Schutz in einem Flüchtlingslager in Sukkur in Pakistan sucht. Die Lage ist weiterhin katastrophal. Die Hochwasserkatastrophe in Pakistan ist die schlimmste seit 80 Jahren. Ein Gebiet, das mehr als dreimal so groß ist wie die Schweiz, ist überflutet. Millionen sind obdachlos und auf Hilfe angewiesen. Noch immer mangelt es an provisorischen Unterkünften. Pakistanische Firmen, Hilfsorganisationen und das Militär haben Camps errichtet, doch die Regierung sucht man vergebens. Krankheiten sind nur eins von vielen Problemen. Fieber, Durchfall, aber auch Malaria und Typhus suchen die Menschen in den Camps heim.

Doch Dramen wie in Pakistan spielen sich laut Unicef auch anderswo in der Welt ab. Demzufolge sterben täglich weltweit 24 000 Kinder an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten. Zu diesem Ergebnis kommt das Uno-Kinderhilfswerk in seinem gestern veröffentlichten Bericht "Fortschritt für Kinder 2010". Millionen Jungen und Mädchen könnten laut Unicef gerettet werden, wenn sich die internationale Entwicklungshilfe gezielt auf die am stärksten benachteiligten Familien konzentrieren würde.