Den Haag. Ein radikalislamischer Geistlicher aus Australien hat zur Ermordung des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders aufgerufen. Der Prediger forderte in einem Internet-Chatroom Extremisten dazu auf, Wilders den "Kopf abzuschlagen" weil dieser den Islam verunglimpfe. Wilders, der seit 2004 unter Polizeischutz steht, sprach von einer "unglücklicherweise sehr ernsten Bedrohung". Er kündigte an, vom Innen- und Justizministerium Aufklärung darüber zu verlangen, warum er von den Behörden nicht über diese Bedrohung informiert worden sei.

Der umstrittene Rechtspopulist Wilders war bei den Parlamentswahlen am 9. Juni mit seiner Partei für die Freiheit (PVV) drittstärkste politische Kraft in den Niederlanden geworden. Im März 2008 sorgte er mit dem Film "Fitna" für Aufsehen, in dem er Bilder von den Terroranschlägen von New York und Madrid mit Koran-Versen vermischt. Außerdem stellte er Verbindungen zwischen dem Koran und Adolf Hitlers "Mein Kampf" her.

Am Freitagabend ließ er überraschend die Gespräche zur Bildung einer neuen Regierungskoalition platzen. Wilders zog sich aus den Verhandlungen mit Rechtsliberalen und Christdemokraten zurück. "Die Niederlande brauchen eine stabile Regierung. Die Christdemokraten können nicht genügend Garantien geben, um für diese Stabilität zu sorgen", begründete Wilders sein Ausscheiden.