Wollte das Regime von Präsident Ahmadinedschad ihn einschüchtern? Mehdi Karrubi bezichtigt die regierungstreue Bassidsch-Miliz.

Teheran. Das Haus des iranischen Oppositionsführers Mehdi Karrubi ist nach Angaben seiner Webseite in der Nacht von „Schlägern“ der regierungstreuen Bassidsch-Miliz attackiert worden. Die Angreifer seien „koordiniert, planvoll und mit der Unterstützung der Polizei“ vorgegangen, berichtete die Seite Sahamnews. Dabei hätten sie „Steine geschmissen, Fenster zerschmettert“ und das Haus des früheren Parlamentspräsidenten im Norden Teherans mit Farbe beschmiert.

Laut Sahamnews stahlen die Angreifer Sicherheitskameras und skandierten gegen Karrubi gerichtete Parolen sowie unterstützende Parolen für den geistlichen Führer der Islamischen Republik , Ali Chamenei. Zuvor sei das Haus bereits drei Nächte in Folge von den Milizionären belagert worden. Demnach zielten die Angriffe darauf, Karrubi „einzuschüchtern und daran zu hindern, an der Demonstration für den Al-Kuds-Tag“ am Freitag in Teheran teilzunehmen. Mit dem Al-Kuds-Feiertag (Jerusalemtag) bekundet der Iran alljährlich seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk.

Karrubi gilt als einer der profiliertesten Oppositionellen im Iran und bestreitet die Rechtmäßigkeit der Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009. Seitdem sind der Reformpolitiker und seine Familie Einschüchterungen durch die Regierung ausgesetzt. Einige seiner Vertrauten wurden inhaftiert, seine Zeitung wurde geschlossen.