Nordkorea warnt vor schwerer Provokation mit dem Ziel eines Atomkriegs

Seoul. Ungeachtet nordkoreanischer Drohungen haben die USA und Südkorea ein umfangreiches weiteres gemeinsames Manöver begonnen. An der elftägigen Übung sind rund 56 000 südkoreanische und 30 000 amerikanische Soldaten beteiligt, teilten das südkoreanische Verteidigungsministerium und das US-Kommando in Seoul mit. Nordkorea reagierte mit scharfer Kritik. Das Manöver sei "eine weitere schwere militärische Provokation" mit dem Ziel eines Atomkriegs, hieß es in einem Kommentar der staatlichen Zeitung "Rodong Simun".

Gleichzeitig drohte das Regime in Pjöngjang mit einem "gnadenlosen Gegenschlag". Nordkorea sei bereit, alle Feinde "wegzufegen". Das kommunistische Regime hatte in der vergangenen Woche mehr als 100 Granaten ins Gelbe Meer gefeuert und einen südkoreanischen Fischkutter festgesetzt.

Das Manöver mit dem Codenamen "Ulchi Freedom Guardian" simuliert einen nordkoreanischen Angriff mit Atomwaffen, Raketen und U-Booten. Südkoreas Präsident Lee Myung-bak sagte, das Manöver, benannt nach einem südkoreanischen General, diene der Abschreckung und Sicherung des Friedens. US-General Walter Sharp hatte das Manöver als eine der "weltweit größten Übungen unter Führung des Generalstabs" bezeichnet.

Das Manöver gehört zu einer Reihe von Militärübungen, die Südkorea seit dem Untergang des Kriegsschiffes "Cheonan" ansetzte. Seoul macht für den Vorfall, bei dem 46 südkoreanische Seeleute starben, Nordkorea verantwortlich. Eine internationale Untersuchung ergab, dass ein nordkoreanischer Torpedo den Untergang verursachte - was Pjöngjang zurückweist.