Teheran. Die Inbetriebnahme des ersten iranischen Atomkraftwerks rückt immer näher: Nach jahrelanger Bauzeit solle der Meiler im südiranischen Buschehr kommende Woche mit Brennstäben bestückt werden, sagte der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, am Freitag laut iranischen Nachrichtenagenturen. Im internationalen Streit um das iranische Atomprogramm dürften sich die Fronten nun weiter verhärten.

Nach Angaben der russischen Atombehörde Rosatom, die den Reaktor am 21. August mit Brennstoff bestücken will, könne die Anlage mit Einbau der 165 Uranstäbe als nukleare Einrichtung angesehen werden. Wann der Meiler tatsächlich Strom produzieren wird, stehe bislang noch nicht fest. Gerechnet wird allerdings mit Mitte September.

Nach wie vor steht der Iran im Verdacht, die Stromgewinnung mittels Kernenergie als Deckmantel für die Entwicklung von Atomwaffen zu nutzen. Diese Einschätzung der Globalen Staatengemeinschaft wird von der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) gestützt.

Erst kürzlich hatten EU und USA im Streit um das befürchtete Atomprogramm den Druck auf den Iran durch weitere Sanktionen verstärkt. Wie das ARD-Magazin "Panorama" am Donnerstag berichtete, steht ein deutscher Flugmotorenhersteller im Verdacht, nun gegen das Exportverbot verstoßen und Teile geliefert zu haben, die auch militärisch verwendet werden könnten. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen die Firma.