Zum 65. Jahrestag des Atombombenangriffs auf Hiroshima mahnt der Uno-Generalsekretär

Tokio. Es war am Morgen des 6. August 1945, als ein amerikanisches Flugzeug die Bombe über Hiroshima abwarf. Tausende Menschen wurden sofort getötet, viele starben später an den Verstrahlungen. Die Opferzahl beläuft sich auf 140 000. Nur drei Tage nach dem schrecklichen Angriff, am 9. August 1945, explodierte eine zweite Atombombe in der Stadt Nagasaki. Sie tötete rund 70 000 Menschen. Bis heute ist sie die letzte Atomwaffe, die jemals eingesetzt wurde. Und geht es nach Ban Ki-moon, soll das auch in Zukunft zu bleiben.

Der Uno-Generalsekretär hat gestern zum 65. Jahrestag der Angriffe der Opfer gedacht und eine totale atomare Abrüstung gefordert. Nur mit der Abschaffung der Kernwaffen könne man dafür sorgen, dass sie nie wieder eingesetzt würden, sagte Ban bei einem Treffen mit Überlebenden. Als erster Uno-Generalsekretär nimmt er heute in Hiroshima an der Gedenkveranstaltung teil. Erstmals ist auch ein Vertreter der USA anwesend. Die Atommächte Frankreich und Großbritannien werden ebenfalls zum ersten Mal Vertreter zu der Gedenkveranstaltung schicken.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) plädierte gestern für weitere Anstrengungen zur nuklearen Abrüstung. Die Vereinbarungen der Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag im Mai müssten schnell umgesetzt werden, sagte Westerwelle. Bei diesem Treffen hatten sich die Teilnehmerstaaten grundsätzlich zur Abschaffung von Atomwaffen bekannt.

Die Abwürfe der beiden Bomben über Hiroshima und Nagasaki sind noch heute ein tiefes Trauma für die Japaner. Viele hoffen, dass nach der Teilnahme des US-Botschafters an der Gedenkfeier weitere Gesten aus Washington folgen werden. Bislang war allerdings noch kein amtierender US-Präsident in den beiden Städten. Barack Obama hatte jedoch angekündigt, sie im Laufe seiner Präsidentschaft zu besuchen.