Brüssel. Im Atomstreit mit dem Iran hat die Europäische Union ihre bisher umfangreichsten Sanktionen gegen das Land beschlossen. Die gestern von den EU-Außenministern in Brüssel verabschiedeten Sanktionen gehen weit über die im Juni vom Uno-Sicherheitsrat beschlossenen Strafmaßnahmen hinaus. Sie sollen den Iran zurück an den Verhandlungstisch zwingen.

Am härtesten treffen die Strafen die Öl- und Gasindustrie. Verboten werden unter anderem Investitionen, technische Hilfen und Technologietransfer. Zusätzlich wird der Handel weiter eingeschränkt: Geldtransaktionen über 40 000 Euro sind künftig nur mit Spezialgenehmigung erlaubt. Auch deutsche Firmen müssen ihre Geschäfte mit dem Iran entsprechend reduzieren. Die Liste der Top-Funktionäre die mit Reisebeschränkungen belegt sind und deren Vermögen in Europa eingefroren ist, wird verlängert.

Bundesaußenminister Westerwelle (FDP) begrüßte die Einigkeit der EU. Das geschlossene Auftreten Europas werde nicht ohne Wirkung auf den Iran bleiben, sagte Westerwelle. Der Westen wirft der Regierung in Teheran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an der Atombombe zu arbeiten.