Washington und Hanoi vereinbaren Zusammenarbeit bei Menschenrechtsfragen

Hanoi. Rund 40 Jahre nach dem Vietnamkrieg kommen sich die einstigen Gegner näher: Die USA und das früher kommunistische Vietnam wollen trotz Differenzen beim Thema Menschenrechte künftig stärker kooperieren. US-Außenministerin Hillary Clinton traf am Donnerstag in Hanoi ein, wo sie mit ihrem Kollegen, dem stellvertretenden Premierminister Pham Gia Khiem, zusammenkam. Khiem sprach sich dafür aus, die kriegerische Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Clinton sagte bei einer Pressekonferenz, die USA seien beunruhigt wegen der Verhaftung und Verurteilung von Menschen, die "friedlich ihre Meinungsverschiedenheit" ausdrückten. Auch wegen "Angriffen auf religiöse Gruppen" und Einschränkungen der "Freiheit des Internets", sagte Clinton weiter. Zugleich betonte sie den Willen der USA, an einem "Geist der Kooperation und der Freundschaft" zu arbeiten, um Reformen zu fördern, die "elementare Rechte und die Freiheit" schützen.

Die Ministerin will mit ihrem Besuch auch an die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern vor 15 Jahren erinnern. "Wir halten diese Beziehung für sehr wichtig", sagte die Ministerin. Nicht nur politisch rückten die USA an die Vietnamesen heran. Sie wollten sich vielmehr für den Erfolg und die Integration der vietnamesischen Wirtschaft in der Region und auf dem Weltmarkt einsetzen, versprach Clinton.

Sie nimmt heute an einem Regionaltreffen der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean teil, das von den Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel und der Lage in Birma überschattet wird. Die Außenminister Chinas und Nordkoreas haben ebenfalls ihre Teilnahme an dem Sicherheitsforum zugesagt.