Wien. Die Rufe aus Wien werden lauter. Auch aus Angst. Denn nun schreckt bei der Weltaidskonferenz eine Nachricht aus Deutschland die Hilfsorganisationen auf: Die Bundesregierung will angeblich das Geld für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GF) um zwei Drittel kürzen. Der GF befürchtet zudem, dass zahlreiche andere Länder im Oktober ihre Hilfe aufgrund der Finanzkrise kürzen wollen.

Aktivisten schlagen Alarm und warnen vor einem Sparkurs. Und auch Prominente machen Druck im Kampf gegen Aids. Doch ihre Kritik zielt nicht nur auf Regierungen. So monierte Ex-US-Präsident Bill Clinton, Organisationen würden zu viel Geld für Expertenreisen in die betroffenen Länder und für die Erstellung von Berichten ausgeben. "Jeder verschwendete Dollar gefährdet Leben", so Clinton. Auch Microsoft-Gründer Bill Gates, der sich mit seiner Stiftung in der Forschung nach Impfstoffen engagiert, rief dazu auf, die Aids-Investitionen kosteneffizienter einzusetzen. Noch bis Freitag diskutieren gut 20 000 Teilnehmer in Wien über die Bekämpfung von HIV.