Partnerschaft soll gefestigt und ausgebaut werden

Islamabad. Einen Tag vor der internationalen Geberkonferenz in Afghanistan hat US-Außenministerin Hillary Clinton dem Nachbarland Pakistan 500 Millionen Dollar umgerechnet für neue Hilfsprojekte zugesagt. Mithilfe der Investitionen in Trinkwasserversorgung, Energieerzeugung und das Gesundheitswesen hofft das Weiße Haus, anti-amerikanisch eingestellte Teile der Bevölkerung für sich zu gewinnen.

"Wir wissen, dass viele Pakistaner den Eindruck haben, Amerikas Engagement starte und ende mit der Sicherheitspolitik", sagte Clinton in Islamabad. "Sicherheit ist aber nur ein Teil dieser lebenswichtigen Partnerschaft." Die Gelder sollen in zwei Wasserkraftdämme fließen, die mehr als 300 000 Menschen nahe der afghanischen Grenze mit Elektrizität versorgen können, die Sanierung oder den Bau dreier Krankenhäuser und ein neues Projekt, das den verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser zum Ziel hat.

Die Summe ist Teil eines 7,5 Milliarden Dollar schweren Hilfspakets, das die USA dem Land bis 2015 zur Verfügung stellen wollen. US-Präsident Barack Obama unterzeichnete den Gesetzentwurf, mit dem die nicht militärische Hilfe der USA für Pakistan in den kommenden fünf Jahren verdreifacht wird, bereits im Herbst vergangenen Jahres. Mit den Hilfsprojekten will Washington zeigen, dass sich die USA bei ihrem Verbündeten nicht allein auf die Unterstützung des Kampfes gegen islamische Extremisten der Taliban und des Terrornetzwerks al-Qaida beschränken, sondern auch das Alltagsleben der Bürger verbessern wollen.

Clinton betonte, dass Aufständische die Waffen niederlegen, sich von al-Qaida lossagen und die afghanische Verfassung akzeptieren müssten, um ihre Friedensbereitschaft zu zeigen. "Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Versuch, diejenigen zu bekämpfen, die kampfentschlossen sind, und denjenigen die Tür zu öffnen, die friedensbereit sind", sagte Clinton.

Am Vortag hatten Afghanistan und Pakistan im Beisein Clintons ein grundlegendes Handelsabkommen unterzeichnet. Es wurde nach jahrelangen Verhandlungen unter zuletzt aktiver Beteiligung der USA erzielt. Das Abkommen sieht eine grundsätzliche Lockerung von Beschränkungen beim Handel vor.