Warschau. Die diesjährige Homosexuellen-Parade EuroPride hat in der polnischen Hauptstadt Warschau Tausende Menschen angezogen. Schwule, Lesben und ihre Unterstützer warben am Sonnabend für mehr Toleranz und forderten eine rechtliche Anerkennung eheähnlicher gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in Polen. Das Fest fand erstmals in einem früheren Ostblockland statt und sorgte im Vorfeld für heftige Debatten.

Der Umzug wurde von rund 2000 Polizisten begleitet, die die Teilnehmer vor möglichen Angriffen von Rechtsextremen und ultrakonservativen Katholiken schützen sollten. Vereinzelt flogen Eier und Flaschen auf Teilnehmer der EuroPride. Die Polizei nahm acht Menschen wegen Angriffen auf Polizeibeamte fest. Homosexuelle sehen sich im katholischen Polen häufig Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt - auch seitens Politikern. Umfragen zufolge sind rund 79 Prozent der Polen gegen die Homo-Ehe.