Washington/Kabul. Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Leon Panetta, hat Schwierigkeiten beim internationalen Einsatz in Afghanistan eingeräumt. Bei dem Einsatz am Hindukusch gebe es Fortschritte, sagte Panetta dem US-Fernsehsender ABC. Er sei aber "härter und langsamer, als alle vorausgesehen haben". Panetta sagte, es handele sich in Afghanistan um eine Stammesgesellschaft, in der es Probleme bei der Regierungsführung sowie mit Korruption, Drogenhandel und dem Aufstand der radikalislamischen Taliban gebe. Die entscheidende Frage laute, ob die Afghanen Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen wollten, fügte Panetta hinzu. Die Taliban seien derzeit besonders gewalttätig und verübten mehr Bombenanschläge, die sich insbesondere gegen die internationalen Truppen in Afghanistan richteten, sagte Panetta weiter.

Der diesjährige Juni war mit 99 getöteten Soldaten der tödlichste Monat für die internationalen Truppen in Afghanistan seit dem US-geführten Einmarsch Ende 2001. Insgesamt starben damit in den ersten sechs Monaten 2010 bislang 319 ausländische Soldaten am Hindukusch; im gesamten vergangenen Jahr waren es 520. Die Nato führt den dramatischen Anstieg der Opferzahlen darauf zurück, dass der Kampf gegen die Taliban intensiviert worden ist.