Paris. In Frankreich hebt die neue sozialistische Regierung den Mindestlohn nach Gewerkschaftsangaben um zwei Prozent an. Der Aufschlag soll bereits ab dem 1. Juli gelten. Pro Stunde entspricht die Erhöhung 18 Cent auf dann 9,40 Euro. Präsident François Hollande hatte bereits eine moderate Anhebung in Aussicht gestellt.

Hollande hatte im Wahlkampf erklärt, einen stärkeren Schwerpunkt auf die Ankurbelung des Wachstums zu legen. Doch auch seine Regierung mit Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault an der Spitze hat angesichts der Sparzwänge wenig Spielraum. So soll allein dieses Jahr eine zusätzliche Milliarde Euro eingespart werden, wie Haushaltsminister Jérôme Cahuzac ankündigte. Lediglich die Bereiche Bildung, Inneres und Justiz sind davon ausgenommen.

Ayrault hatte seinem Kabinett eröffnet, dass die Ausgaben ab 2013 für drei Jahre eingefroren werden sollen. Ausnahmen sind Schuldendienst sowie die Renten. Finanzminister Pierre Moscovici rechnet für dieses Jahr mit einem Haushaltsloch zwischen sieben und zehn Milliarden Euro. Diese Summe müsste eingespart werden, um die bis Ende 2012 gesetzten Haushaltsziele zu erreichen.