Knapp ein Jahr ist es her, dass Osama bin Laden bei dem Einsatz in Abbottabad getötet wurde. Über Nacht wurden nun die Witwen abgeschoben.

Islamabad. Kurz vor dem ersten Todestag von Terrorchef Osama bin Laden sind dessen drei Witwen sowie mehrere Kinder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus Pakistan abgeschoben worden. Wie der Anwalt der Familie, Amir Khalil, am Freitag mitteile, hob die Sondermaschine mit insgesamt 14 Angehörigen um 02.00 Uhr (Ortszeit) vom Flughafen Islamabad in Richtung Saudi-Arabien ab. Zwei der Witwen sind Staatsbürgerinnen des Golfstaates. Die jüngste Witwe stammt aus dem Jemen. Sie und ihre fünf Kinder sollten später aus Saudi-Arabien in ihre Heimat weiterreisen, sagte Anwalt Khalil.

Bin Laden war im Mai vergangenen Jahres bei einer Kommandoaktion des US-Militärs in der nordpakistanischen Stadt Abbottabad aufgespürt und getötet worden. Die Frauen und Kinder wurden danach von pakistanischen Sicherheitskräften festgenommen. Der Gründer des Terrornetzwerks Al-Kaida soll sich mit Getreuen sowie mehreren Familienmitgliedern mindestens fünf Jahre lang in Abbottabad versteckt gehalten haben. Nach Pakistan war er vermutlich kurz nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistans Ende 2001 gekommen.

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Die drei Witwen des Terroristenchefs sowie zwei erwachsene Töchter waren Anfang April von einem pakistanischen Gericht wegen des illegalen Aufenthalts im Land zu jeweils 45 Tagen Gefängnis und einer geringen Geldstrafe verurteilt worden. Die Abschiebung an diesem Freitag erfolgte, nachdem die Frauen ihre Haftstrafe verbüßt hatten. (dpa)