Berlin/Kiew. Wegen des Hungerstreiks von Julia Timoschenko ist die Bundesregierung "in tiefer Sorge" über den Gesundheitszustand der ukrainischen Oppositionsführerin. Diese Sorge gelte auch den anderen Oppositionellen in ukrainischer Haft, erklärte Außenminister Guido Westerwelle. Die Bundesregierung erwarte, dass Timoschenko und den anderen ehemaligen Kabinettsmitgliedern eine angemessene medizinische Behandlung zukomme. Westerwelle betonte, die Regierung in Kiew müsse ihre rechtliche Verpflichtung zu einer umfassenden medizinischen Behandlung einhalten. "Das Angebot der Bundesregierung für eine medizinische Behandlung von Julia Timoschenko in Deutschland steht."

Auch Russland hat die Ukraine zu einem "humanen Umgang" mit der früheren Regierungschefin Timoschenko aufgefordert. Moskau nehme "mit Besorgnis" zur Kenntnis, dass sich der Gesundheitszustand der inhaftierten und erkrankten Oppositionsführerin offenbar verschlechtert habe, teilte das russische Außenministerium mit. Timoschenko befindet sich nach Angaben ihres Anwalts seit Freitagabend in einem Hungerstreik. Ihr Anwalt erklärte, seine Mandantin wolle damit gegen körperliche Gewalt durch Gefängnisaufseher protestieren.