Addis Abeba. In die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Sudan und dem seit einem Jahr unabhängigen Südsudan um Ölfelder im Grenzgebiet hat sich die Afrikanische Union (AU) eingeschaltet. Sie forderte gestern beide Seiten auf, die Kämpfe binnen 48 Stunden einzustellen und innerhalb von zwei Wochen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nach Erkenntnissen der Uno wurden bei Angriffen der sudanesischen Luftwaffe gegen Ziele im Südsudan mindestens 16 Menschen getötet und 34 weitere verletzt. Die Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats verlangten "einen sofortigen Stopp der Luftangriffe der sudanesischen Streitkräfte" und begrüßten den Rückzug der südsudanesischen Truppen aus der vom Nachbarland beanspruchten Grenzstadt Heglig.

Der südsudanesische Präsident Salva Kiir brach wegen der Kämpfe seinen Staatsbesuch in China ab. Zuvor hatte Kiir in Peking gesagt, der Sudan habe seinem Land faktisch den Krieg erklärt.

Gestern kündigte die südsudanesische Regierung die Freilassung von 14 sudanesischen Soldaten an, die bei den Kämpfen gefangen genommen worden waren. Gleichzeitig warf sie der Regierung in Khartum vor, noch sieben Kriegsgefangene aus dem Südsudan festzuhalten.