Damaskus. Der Einsatz der Uno-Militärbeobachter in Syrien gerät ins Stocken, noch bevor er richtig begonnen hat. Ein marokkanisches Mitglied des Vorauskommandos erklärte gestern in Damaskus: "Es ist nicht einfach." Ein in Syrien stationierter westlicher Diplomat sagte: "Das Team sieht sich mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert, was die praktischen Vorbereitungen und die geplanten Besuche in den Unruhegebieten angeht."

Die syrische Regierung will die Beobachter, die unbewaffnet sind, bei ihren Fahrten in die Protesthochburgen begleiten. Andernfalls könne sie die Sicherheit der Ausländer nicht garantieren, hieß es aus Regierungskreisen. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte die EU auf, Hubschrauber und Flugzeuge für die Beobachter bereitzustellen. Er äußerte Zweifel, dass die vorgesehenen 250 Beobachter ausreichen, um flächendeckend mögliche Verletzungen der Waffenruhe festzustellen.

Nach Angaben von Oppositionellen setzten syrische Regierungstruppen ihre Angriffe auf Hochburgen der Aufständischen fort. Gemäß Mitteilungen von Aktivisten beschossen Panzer die Stadt Busra al-Harir. Zudem seien in zwei Stadtvierteln von Homs im Minutentakt Mörsergranaten eingeschlagen. In der Stadt Idlib seien acht Menschen festgenommen und hingerichtet worden, berichteten Regimegegner.

Frankreich sprach sich zum Auftakt eines Treffens der internationalen Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Sanktionen gegen Syrien für eine Verschärfung der Auflagen aus. "Wir müssen den Druck auf das Regime aufrechterhalten; das geht nur durch Verstärkung der Sanktionen, die Wirkung bei den Behörden zeigen", sagte Außenminister Alain Juppé.