Peking/Istanbul. Die syrische Regierung hat den Friedensplan des Uno-Sondergesandten Kofi Annan seinen Angaben zufolge akzeptiert. Nach Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking begrüßte Annan die "positive" Antwort der syrischen Führung.

Der Sechs-Punkte-Plan beinhaltet einen sofortigen Waffenstillstand zwischen Regierungstruppen und Aufständischen, den Abzug schwerer Waffen aus Wohngebieten und humanitäreHilfe für die Bevölkerung. Von der syrischen Regierung selbst lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Für Annan gibt es nach Angaben seines Sprechers nun einen "ersten wichtigen Schritt, der die Gewalt und das Blutvergießen beenden könnte". Auch würden die Leidenden Hilfe bekommen. Es könnte ein Klima für den politischen Dialog geschaffen werden, um die legitimen Wünsche des syrischen Volkes zu erfüllen.

Bei der syrischen Opposition stößt die Zustimmung zum Friedensplan auf Skepsis. "Natürlich besteht das Risiko, dass das Regime wieder versuchen wird, die Verpflichtungen aus dem Friedensplan zu umgehen", sagte die Sprecherin des Syrischen Nationalrates.

Chinas Regierungschef Wen Jiabao sicherte Annan Unterstützung zu. China war in den vergangenen Wochen wie Russland unter Druck geraten, weil sie als Vetomächte im Weltsicherheitsrat zwei Resolutionen gegen das Regime in Syrien verhindert hatten.

Die Kämpfe im Land gingen weiter. In Vororten von Damaskus lieferten sich Armee und Einheiten der Rebellen Gefechte. Präsident Assad habe die frühere Protesthochburg im Viertel Baba Amro in Homs besucht, meldete das Staats-TV. Die Revolutionskomitees berichteten, Assad habe den Besuch abbrechen müssen, nachdem sein Konvoi unter Beschuss geraten sei.