Trayvon war am 26. Februar in Sanford, einem Vorort von Orlando, während eines Abendspaziergangs getötet worden. Der 28-jährige Schütze George Zimmerman, ein Weißer, der in dem Wohngebiet freiwillig Sicherheitspatrouillen durchführte und somit bewaffnet war, gab an, dass er aus Notwehr gehandelt habe. Er soll den Jungen in einem Anruf bei der Polizei kurz vor der Tat mit einem rassistischen Schimpfwort bedacht haben.

Washington. Nach dem tödlichen Schuss auf einen unbewaffneten schwarzen Teenager im US-Staat Florida haben am Samstag tausende Amerikaner für Gerechtigkeit und gegen Rassismus demonstriert. Bei den Protestaktionen unter anderem in Washington, New York, Chicago und Tampa waren viele Teilnehmer mit schwarzen Kapuzen-Sweatshirts bekleidet – ähnlich jenem, das der 17-jährige Trayvon Martin am Tag seines Todes getragen hatte.

Trayvon war am 26. Februar in Sanford, einem Vorort von Orlando, während eines Abendspaziergangs getötet worden. Der 28-jährige Schütze George Zimmerman, ein Weißer, der in dem Wohngebiet freiwillig Sicherheitspatrouillen durchführte und somit bewaffnet war, gab an, dass er aus Notwehr gehandelt habe. Er soll den Jungen in einem Anruf bei der Polizei kurz vor der Tat mit einem rassistischen Schimpfwort bedacht haben.

Seit der Fall vor kurzem US-weit bekanntwurde, reißen die Proteste nicht ab, weil die Behörden zunächst nicht gegen Zimmerman vorgingen. Sie machten geltend, dass erste Untersuchungen nicht genügend Beweise für ein kriminelles Verhalten erbracht hätten. Nun wird sich aber am 10. April eine Grand Jury (Anklagekammer) mit dem Fall beschäftigen und darüber entscheiden, ob Anklage wegen Mordes erhoben werden soll.

Allein in Washington forderten am Samstag 2000 Demonstranten „Gerechtigkeit für Trayvon“. Sie prangerten an, dass es weiterhin Rassismus in den USA gebe – trotz der Tatsache, dass die USA mit Barack Obama von einem schwarzen Präsidenten gelenkt würden. „Man kann in diesem Land immer noch ermordet werden, weil man schwarz ist“, sagte Demonstrant Bless Davis.

Eine schwarze Separatisten-Gruppe, die New Black Panther Party, setzte ein „Kopfgeld“ in Höhe von 10 000 Dollar für die „Gefangennahme“ Zimmermans aus. In Florida wurde nach Medienberichten ein 68-Jähriger festgenommen, der den inzwischen aus dem Amt geschiedenen Polizeichef von Sanford mit dem Tod bedroht hatte.

(dpa)