Die EU will ihre Sanktionen gegen die syrische Führung verschärfen. Seit einem Jahr geht das Assad-Regime brutal gegen die Opposition vor.

Berlin/Amman. Die Europäische Union will ihre Sanktionen gegen Syrien an diesem Freitag weiter verschärfen. Dies kündigte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) am Donnerstag im Deutschlandfunk an. "Morgen beschließen wir neue Sanktionen - nicht nur gegen das Assad-Regime, sondern auch gegen sein Umfeld.“ In Syrien geht das Regime von Machthaber Baschar al-Assad seit mehr als einem Jahr mit brutaler Gewalt gegen die Opposition vor.

Bei einem Treffen in Brüssel wollen die EU-Außenminister unter anderem Einreiseverbote gegen weitere Führungspersonen aus Assads Machtapparat erlassen. Geplant ist nach Angaben von Diplomaten auch, deren Bankkonten und sonstige Vermögen innerhalb der EU einzufrieren. Im Visier steht dabei auch Assads Ehefrau Asma, die in den vergangenen Jahren immer wieder größere Einkaufstouren in Europa unternommen hatte.

Nach der Einigung des UN-Sicherheitsrats auf eine Syrien-Erklärung hofft Westerwelle auf weitere Absatzbewegungen in Assads Umgebung. "Es ist bemerkenswert, dass die Ungeduld Russlands mit der syrischen Führung wächst“, sagte der FDP-Politiker. "Das könnte den Erosionsprozess des Regimes beschleunigen.“

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Syrische Panzer beschießen Wohngegend in Rebellen-Hochburg Hama

Syrische Panzer haben nach Oppositionsangaben am Donnerstag ein großes Wohnviertel in der Rebellen-Hochburg Hama beschossen. Dabei seien in dem Bezirk im Nordosten der Stadt Menschen zu Schaden gekommen und Häuser zerstört worden, hieß es aus Kreisen der Aufständischen. Eine Opferzahl wurde nicht genannt. Die Attacke folgte den Informationen zufolge auf Gefechte zwischen Rebellen und Truppen von Präsident Baschar al-Assad. In den vergangenen zwei Tagen seien durch Armeebeschuss auf Hama und Umgebung mindestens 13 Menschen getötet worden.

Uno-Generalsekretär dringt auf baldige Waffenruhe in Syrien

Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat eine baldige Waffenruhe im Syrien-Konflikt gefordert, damit humanitäre Hilfe in das Land gesendet werden kann. Eine in dieser Woche vom Weltsicherheitsrat verabschiedete Erklärung mache unmissverständlich klar, "dass alle Gewalt aufhören muss“, sagte Ban am Donnerstag bei einem Besuch in Malaysia vor Reportern. Das Internationale Rote Kreuz habe eine tägliche mehrstündige Unterbrechung der Gewalt in Syrien vorgeschlagen, damit humanitäre Hilfe in das Land gebracht werden könne. Ban fügte hinzu, dass derzeit Militäroperationen zur Lösung der Krise nicht zur Diskussion stünden. (dpa/rtr/dapd)