23-Jähriger verschanzte sich mit Sturmgewehr, schießt auf die Polizei. Bruder verhaftet

Toulouse. Zwei Tage lang versetzte er Frankreich in Angst und Schrecken - gestern saß Mohammed Merah, der Mörder von Toulouse, in der Falle. Mehrere Hundert Polizisten belagerten bis zum späten Abend das Haus, in dem sich der 23-jährige Algerien-Franzose mit mehreren Schusswaffen, darunter einer Uzi-Maschinenpistole und einem Kalaschnikow-Sturmgewehr, verschanzt hielt. Immer wieder hieß es, er wolle sich ergeben. Dann tat er es doch nicht.

Ein erster Sturmangriff der Polizei in der Rue du Sergent Vigne war am frühen Morgen um drei Uhr gescheitert. Drei Beamte wurden verletzt, als Merah die Annäherung bemerkte und 60-mal durch die Tür feuerte. Danach begann ein langer Nervenkrieg. In den Verhandlungen mit der Polizei gestand Merah die Morde an den drei jüdischen Kindern und ihrem Lehrer sowie drei französischen Soldaten. Nach eigenen Angaben gehört er zum Terrornetzwerk al-Qaida und wollte den Tod palästinensischer Kinder in Nahost rächen. Offenbar plante er bereits weitere Anschläge. Merahs Bruder, der noch radikaler sein soll, wurde festgenommen, in seinem Wagen fand sich Sprengstoff.

Die getöteten jüdischen Kinder und der Lehrer wurden gestern auf Wunsch ihrer Familien in einer bewegenden Zeremonie in Israel beigesetzt.