Rick Santorum setzte sich in den Südstaaten Mississippi und Alabama durch. Mitt Romney hielt kurz darauf dagegen – er gewann in Hawaii und im US-Territorium Amerikanisch Samoa.

Washington. Der erzkonservative Ex-Senator Rick Santorum hat mit einem Doppelsieg bei den US-Vorwahlen seinen Anspruch auf die Präsidentschaftskandidatur unterstrichen. Der Republikaner setzte sich am Dienstag (Ortszeit) bei den parteiinternen Abstimmungen in den Südstaaten Mississippi und Alabama durch. Multimillionär Mitt Romney hielt kurz darauf dagegen – er gewann in Hawaii und im US-Territorium Amerikanisch Samoa. Für die Mitbewerber Newt Gingrich und Ron Paul gab es nichts zu holen.

Santorum kam in Mississippi nach Auszählung fast aller Stimmen auf 33 Prozent. Gingrich erzielte dort 31 Prozent und Romney 30. Mit lediglich 4 Prozent war der Kongressabgeordnete Ron Paul weit abgeschlagen. Auch in Alabama war das Rennen sehr eng. Dort bekam Santorum nach Auszählung fast aller abgegebenen Wahlzettel 35 Prozent. Gingrich und Romney sicherten sich jeweils 29 Prozent. Paul kam hier lediglich auf 5 Prozent.

Bei der Abstimmung in Hawaii erhielt Romney 45 Prozent der Stimmen, wie der US-Sender CNN berichtete. Santorum kam dort nur auf 25 Prozent, Paul auf 19 und Gingrich auf 11 Prozent. Romney siegte nach Angaben des US-Senders CNN auch im US-Territorium Amerikanisch Samoa, allerdings lagen von dort zunächst keine detaillierten Abstimmungsergebnisse vor. Schon in der Vorwoche hatte Romney bereits in den Territorien Guam und den Nord-Marianen gepunktet.

Santorum gab sich nach seinem Erfolg in den Südstaaten zuversichtlich, im Kampf um die Kandidatur fürs Weiße Haus gegen den haushohen Favoriten Romney siegen zu können. "Wir werden die Nominierung gewinnen“, rief er seinen Unterstützern bei einer Siegesrede in Lafayette (Louisiana) zu. Er sei zwar der Außenseiter, könne aber den Wahrscheinlichkeiten trotzen.

In Mississippi und Alabama ging es um 90 Delegiertenstimmen für den Republikaner-Parteitag im August. Um dort zum Gegenkandidaten von Obama bei den Präsidentenwahlen im November aufgestellt zu werden, muss ein Bewerber mindestens 1144 Delegierte sammeln. Romney hatte nach einer CNN-Hochrechnung bis zu den Vorwahlen am Dienstag 459 sicher auf seiner Seite. Santorum kommt auf mindestens 232 und Gingrich auf 135. Paul hat demnach 66.

Gingrich hatte gehofft, zumindest eine der beiden Wahlen im tiefen Süden mit seinem "Heimvorteil„ für sich entscheiden zu können. Der 68-Jährige ist selbst Südstaatler, hat aber bislang lediglich in seinem Heimatstaat Georgia sowie in South Carolina gewonnen. Durch die Niederlagen in Alabama und Mississippi läuft er nach Meinung von Fachleuten Gefahr, dass seine Geldgeber abspringen und er aufgeben muss. In einer Rede am Abend kündigte er jedoch an, bis zum Schluss im Rennen zu bleiben: Wir brauchen jemanden, der mit Obama debattieren kann“, und derjenige sei er.

Romney hatte dagegen zuletzt auf einen Erfolg in Alabama gehofft, um seine Favoritenrolle zu unterstreichen. Der 65-Jährige hat Probleme, die Parteibasis zu überzeugen, dass er tatsächlich konsequent ihre Interessen vertritt. Viele Wähler halten den Ex-Gouverneur von Massachusetts für zu moderat.

Die nächste Vorwahl der Republikaner ist für Sonntag im Territorium Puerto Rico geplant. Die Bewohner der US-Territorien sind zwar US-Bürger, dürfen sich aber nicht an den Präsidentenwahlen direkt beteiligen. (dpa)