Die Aktivisten berichteten von Artillerieangriffen. Dabei sei es zu Gefechten zwischen den angreifenden Truppen und Deserteuren der Freien Syrischen Armee gekommen. Der Stadtteil der Millionenmetropole steht seit mehr als drei Wochen unter Dauerbeschuss.

Beirut/Damaskus. Die syrische Armee hat nach Angaben von Regimegegnern mit der Erstürmung des Rebellenviertels Baba Amr in der Stadt Homs begonnen. Die Aktivisten berichteten von Artillerieangriffen. Dabei sei es zu Gefechten zwischen den angreifenden Truppen und Deserteuren der Freien Syrischen Armee gekommen. Der Stadtteil der Millionenmetropole steht seit mehr als drei Wochen unter Dauerbeschuss.

Der Nachrichtensender al-Arabija meldete, die Freie Syrische Armee habe ihren Rückzug aus dem Viertel "aus strategischen Gründen" beschlossen. Die Deserteure hätten nicht genügend Waffen und Munition. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, an der türkisch-syrischen Grenze hätten sich Grenzwächter ein Gefecht mit "bewaffneten Terroristen" geliefert, die angeblich Waffen aus der Türkei ins Land bringen wollten.

Die syrische Opposition hat unterdessen einen Militärrat aus Nationalrat (SNC) und Deserteuren gebildet. Ziel sei die Organisation und Bündelung des bewaffneten Widerstands gegen das Regime von Assad, sagte SNC-Präsident Burhan Ghaliun. "Die Revolution hat friedlich begonnen und ihre friedfertige Natur über Monate behalten, doch die Realität heute ist eine andere, und der SNC muss seine Verantwortung angesichts dieser neuen Realität übernehmen", erklärte er in Paris, wo der Nationalrat seinen Sitz hat. Die Gefahr eines Bürgerkriegs spielte Ghaliun herunter. Die Aufgabe des Militärrats sei es, friedliche Demonstranten und die Zivilbevölkerung zu schützen. Doch Waffen, die aus dem Ausland nach Syrien geliefert würden, sollten vom Rat kontrolliert und verteilt werden.

Der Uno-Sondergesandte Kofi Annan will sich bei einem Besuch in Damaskus für ein sofortiges Ende der Gewalt starkmachen. Er hoffe auf ein baldiges Treffen mit Baschar al-Assad, den er inständig um eine friedliche Lösung des Konflikts bitten wolle, erklärte der frühere Uno-Generalsekretär Annan in New York.