Zwei Verletzte bei Bombenattentat auf Diplomaten in Indien

Jerusalem. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Iran für den Autobombenanschlag auf israelische Diplomaten in Indien und den versuchten Anschlag in Georgien verantwortlich gemacht. Bei einem Bombenanschlag auf ein israelisches Diplomatenfahrzeug in Neu-Delhi waren gestern zwei Menschen verletzt worden. Ein Sprengsatz vor der israelischen Botschaft in der georgischen Hauptstadt Tiflis konnte rechtzeitig entschärft werden. Netanjahu sagte, er glaube, dass Iraner hinter den Anschlägen in Neu-Delhi und Tiflis steckten. Israel habe in den vergangenen Monaten ähnliche Anschläge in Aserbaidschan, Thailand und anderswo vereiteln können. "In all diesen Fällen waren die Drahtzieher dieser Anschläge der Iran und sein Protegé Hisbollah."

Wie das Außenministerium in Jerusalem mitteilte, detonierte der Sprengsatz in Neu-Delhi am Nachmittag in unmittelbarer Nähe der israelischen Botschaft. Bei den Verletzten handle es sich um die Frau eines Diplomaten sowie um einen Fahrer. Die genauen Umstände des Anschlags würden ermittelt. Zu der Schwere der Verwundungen wurden zunächst keine Angaben gemacht. Fernsehbilder zeigten einen stark zerstörten Kleinbus mit blauem Diplomatenkennzeichen.

Bei dem vereitelten Anschlag in Tiflis hatten Unbekannte nach Angaben der örtlichen Behörden einen Sprengsatz an den Wagen eines Fahrers der Botschaft angebracht. Der Fahrer habe die Vorrichtung aber rechtzeitig entdeckt. Die Polizei fand nach eigenen Angaben eine Granate, die entschärft werden konnte. Das Fahrzeug habe etwa 200 Meter von der Botschaft entfernt geparkt.

Israelische Vertretungen weltweit wurden aus Furcht vor weiteren Anschlägen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Israelische Medien vermuteten einen Zusammenhang beider Vorfälle mit dem vierten Jahrestag der Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Emad Maghanija. Der Top-Terrorist war im Februar 2008 in Damaskus mit einer Bombe getötet worden. Die Hisbollah hatte Israel vorgeworfen, für die Tat verantwortlich zu sein. Der israelische Rundfunk berichtete, es bestehe möglicherweise auch eine Verbindung zu der Anschlagsserie auf iranische Atomwissenschaftler, hinter denen der israelische Geheimdienst Mossad vermutet worden war.