Die Familie des in den USA wegen Drogenschmuggels gesuchten mexikanischen Casino-Bosses unterstützte Obamas Team mit 200.000 Dollar.

New York. Die kriminelle Familie eines in den USA gesuchten mexikanischen Casino-Bosses soll das Wahlkampfteam von Barack Obama mit hohen Spendenbeträgen unterstützt haben. Das berichtet die "New York Times". Demnach sammelten zwei Brüder des berüchtigten Casino-Betreibers Juan Jose Cardona alias Pepe insgesamt mehr als 200.000 Dollar für den Wahlkampf des amtierenden US-Präsidenten und seine Demokratische Partei. Das von der Cardona-Familie gezahlte Geld (umgerechnet etwa 152.000 Euro) werde zurückgezahlt, sagte Obamas Wahlkampfbüro der Zeitung. Das Wahlkampfbüro des Präsidenten bestätigte der Zeitung, dass das von der Cardona-Familie gesammelte Geld zurückgezahlt werde, insgesamt mehr als 200.000 Dollar (etwa 152.000 Euro). Von dem Bruder in Mexiko habe man nichts gewusst, hieß es.

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Pikant ist der Fall auch deshalb, weil der im Zusammenhang mit Betrugs- und Drogendelikten aus den USA geflohene Cardona dem Bericht zufolge in den vergangenen Jahren mehrfach versucht hat, eine Begnadigung zu erreichen, um wieder zurückkehren zu können. Der in Chicago lebende Bruder des Gesuchten, Carlos Rojas Cardona, wollte demnach den Vorsitzenden der Demokratischen Partei in Iowa dazu bringen, beim Gouverneur eine Begnadigung zu erwirken. Der in Mexiko geborene Pepe Cardona sei als eines von neun Kindern mexikanischer Eltern im US-Staat Iowa aufgewachsen. 1992 wurde er dort laut „New York Times“ wegen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt. Noch während des Berufungsverfahrens sei er wegen Marihuana-Schmuggels festgenommen worden, wozu er sich 1994 auch schuldig bekannt habe.

Auf Kaution frei, sei er dann untergetaucht und nach Mexiko geflohen, wo er zu einem führenden Casino-Betreiber aufgestiegen sei, der auch mit Gewalt und Korruption in Verbindung gebracht werde. Nach Informationen des US-Außenministeriums wurde Cardona in Mexiko der Anstiftung zum Mord eines Geschäftsrivalen und der illegalen Finanzierung politischer Kampagnen verdächtigt.

Mit Material von dpa