Zur Ermordung von acht Menschen durch eine Bombe in Oslo und 69 fast durchweg jugendlichen Opfern auf der Insel Utøya sagte er vor der Haftrichterin: “Ich verlange meine sofortige Freilassung, weil ich in Notwehr im Namen meines Volkes, meiner Kultur, meiner Religion, meiner Stadt und meines Landes gehandelt habe.“

Oslo. Mit einem angedeuteten Nazi-Gruß und grotesken Äußerungen über angebliche "Notwehr" hat sich der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik vor Gericht zu seinen Anschlägen mit 77 Toten bekannt. Bei einem Haftprüfungstermin in Oslo verlangte der 32-Jährige gestern seine sofortige Freilassung und die Verleihung eines Kriegsordens des norwegischen Militärs an ihn.

Zur Ermordung von acht Menschen durch eine Bombe in Oslo und 69 fast durchweg jugendlichen Opfern auf der Insel Utøya sagte er vor der Haftrichterin: "Ich verlange meine sofortige Freilassung, weil ich in Notwehr im Namen meines Volkes, meiner Kultur, meiner Religion, meiner Stadt und meines Landes gehandelt habe."

Zu dem Haftprüfungstermin hatten sich knapp 100 Hinterbliebene von Opfern sowie Überlebende als Zuhörer eingefunden. Beim Betreten des Saales lächelte der Attentäter und hob seine Arme zu einer Art Gruß Richtung Zuhörer und Medien. Sein Verteidiger Geir Lippestad sagte später, das sei der "Versuch zu einem rechtsextremistischen Gruß" gewesen. Der an öffentlicher Aufmerksamkeit sehr interessierte Attentäter hatte vorab sein Einverständnis gegeben, dass Fotografen und TV-Teams ihn erstmals öffentlich ablichten durften.

Richterin Wenche Fliflet Gjelsten verlängerte die Untersuchungshaft bis zur Prozesseröffnung am 16. April. Teilweise unter Gelächter der Zuhörer verlas der von zwei Psychiatern für unzurechnungsfähig erklärte Breivik eine vorbereitete Erklärung. Darin hieß es unter anderem: "Die Angriffe gegen das Regierungsviertel und die Arbeiterpartei waren vorbeugend gegen diese Landesverräter."