Die zusätzlichen Strafmaßnahmen seien vor allem mit Blick auf “betrügerische Praktiken“ der Zentralbank und anderer Finanzinstitutionen gerechtfertigt, Transaktionen zu verschleiern. Teheran gehe auch nicht scharf genug gegen Geldwäsche vor.

Washington. US-Präsident Barack Obama hat die Blockade von Eigentum und Vermögenswerten der iranischen Regierung und Zentralbank in den USA verfügt, teilte das Weiße Haus gestern mit. Betroffen seien auch alle iranischen Finanzinstitutionen. Damit verschärfte die US-Regierung im Atomstreit ihre Sanktionen gegen Teheran ein weiteres Mal.

Die zusätzlichen Strafmaßnahmen seien vor allem mit Blick auf "betrügerische Praktiken" der Zentralbank und anderer Finanzinstitutionen gerechtfertigt, Transaktionen zu verschleiern. Teheran gehe auch nicht scharf genug gegen Geldwäsche vor. Zudem sei das Verhalten des Iran ein "inakzeptables Risiko" für das internationale Finanzsystem, hieß es vom Weißen Haus.

Zuletzt war der Streit über das iranische Atomprogramm erheblich eskaliert. Teheran drohte für den Fall eines Angriffs mit Vergeltungsschlägen. Der Iran werde jedes Land angreifen, von dessen Staatsgebiet Feinde Teherans einen Angriff starteten, sagte der Vize-Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami. Er reagierte damit auf Berichte über angebliche Überlegungen in Israel, den Iran bereits im Frühjahr anzugreifen. Israel sieht durch das iranische Atomprogramm seine Existenz bedroht. Nach Einschätzung von Obama hat Israel noch keine konkreten Pläne für einen Angriff auf iranische Atomanlagen. "Ich glaube nicht, dass Israel eine Entscheidung getroffen hat", sagte Obama dem US-Fernsehsender NBC.

Simpsons "ausgewiesen"

Karriere-Aus für „Die Simpsons“ im Iran: Erst wurde Barbie aus den Spielzeuggeschäften verbannt, nun gilt auch für Simpsons-Figuren ein Verkaufsverbot. Die Puppen der erfolgreichen US-Zeichentrickserie dürften nicht mehr die Ladenregale im Iran füllen, meldete die Tageszeitung „Sharq“ am Montag unter Berufung auf das staatliche Institut für die intellektuelle Entwicklung von Kindern. Der Iran wolle weder das Spielzeug noch die Filme, sagte Mohammed-Hossein Farjou vom Institut. Gründe nannte er nicht. Superman und Spiderman dürfen dagegen bleiben. Sie unterstützten die Unterdrückten, sagte Farjou.

Das iranische Regime kämpft seit Jahrzehnten gegen das, was es die „Invasion der westlichen Kultur“ nennt. Teheran sind vor allem Filme, Musik, Haarschnitte und Kleidung aus dem Westen ein Dorn im Auge.

"Simpsons" gerettet: Produzenten und Sprecher einigen sich

Im Januar hatte die Polizei den Verkauf von Barbie-Puppen verboten. Die blonde, langbeinige Puppe sei ein „Symbol unmoralischer westlicher Kultur“, hieß es. Dutzende Geschäfte, in denen die Puppen verkauft wurden, mussten daraufhin schließen.

Als Alternative zu Barbie und Ken hatte der Iran vor Jahren das islamische Geschwisterpaar Sara und Dara eingeführt. Das konservativ gekleidete, brünette Duo kam jedoch nur mäßig bei den Kindern an.