Abu Dhabi/Teheran. Die im Golf-Kooperationsrat zusammengeschlossenen arabischen Staaten sind nach eigenen Angaben auf eine Schließung der für den Erdöltransport wichtigen Straße von Hormus vorbereitet. Küstenwache und Marine hätten Notfallpläne erarbeitet, sollte der Iran seine Drohung wahr machen, sagte ein Vertreter der kuwaitischen Küstenwache, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die sechs Mitglieder des Rates sind darauf angewiesen, dass der Seeweg offen bleibt. Über ihn transportieren sie ihre Öl- und Gasexporte und führen Lebensmittel ein. Im Streit über das Atomprogramm des Iran hat die Regierung in Teheran mit der Blockade der Straße von Hormus gedroht, sollten die internationalen Sanktionen den Verkauf iranischen Erdöls behindern.

Die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) können ihren Aufenthalt im Iran nach Aussage des Außenministeriums in Teheran verlängern. Der am Sonntag begonnene dreitägige Besuch könne verlängert werden, "falls sie es wünschen", sagte Außenminister Ali Akbar Salehi dem türkischen Fernsehsender TRT. Die Äußerung soll offenbar die Flexibilität und Offenheit Teherans während des Besuchs der IAEA-Inspektoren hervorheben.

Unterdessen hat der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, zu einem tieferen Nachdenken über den Iran aufgerufen. Ein Krieg könne und dürfe "nicht die einzige Alternative zu Sanktionen" sein, sagte Ischinger in Berlin. Daher werde die Konferenz am kommenden Wochenende das Thema Iran diskutieren und überlegen, welche Antworten gegeben werden müssen, sollte Teheran in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Der Westen wirft dem Iran vor, die Entwicklung von Atomwaffen voranzutreiben. Teheran bestreitet das. Vor wenigen Tagen hatte die EU einen Boykott iranischer Ölprodukte vereinbart.