Aufständige stellten Brigadegeneral Agwi unter Hausarrest und fordern Rückkehr des gestürzten Ministerpräsidenten. Australien ist besorgt.

Port Moresby/Melbourne. Aufständische Soldaten haben im Inselstaat Papua-Neuguinea bei einer unblutigen Meuterei am Donnerstag den Militärchef gestürzt. Das berichtete der Fernsehsender ABC unter Berufung auf Militärkreise. Zwischen zwölf und 20 Soldaten hätten am frühen Morgen das Hauptquartier der Streitkräfte in der Hauptstadt Port Moresby gestürmt und Militärchef Brigadegeneral Francis Agwi unter Hausarrest gestellt.

Der frühere Verteidigungsattaché des Landes in Indonesien, Oberst Yaura Safa, habe sich zu Agwis Nachfolger erklärt, hieß es weiter. Sasa forderte die Wiedereinsetzung des ehemaligen Ministerpräsidenten Michael Somare, meldete die australische Nachrichtenagentur AAP. Berichte über Gewalt im Zusammenhang mit der Meuterei lagen zunächst nicht vor.

Das australische Außenministerium bestätigte in einer Erklärung den Sturz des Militärchefs und äußerte sich besorgt über die Ereignisse. Das Ministerium rief zu einer raschen Klärung der Lage auf. Ministerpräsident Peter O'Neill habe der früheren Kolonialmacht Australien versichert, dass man sich um eine Lösung bemühe.

Papua-Neuguinea ist seit Wochen politisch instabil. Laut ABC handelte es sich bei den meuternden Soldaten um Anhänger des gestürzten früheren Ministerpräsidenten Somare. In dem südpazifischen Inselstaat tobt seit Monaten ein Machtkampf zwischen Somare und O'Neill. Somare, der jahrzehntelang das Land regiert hatte, war im August vergangenen Jahres gestürzt und von O'Neill ersetzt worden, als sein Posten als vakant erklärt wurde, während er sich zur medizinischen Behandlung in Singapur befand.

Mit Material von dpa, rtr und dapd